Eichstätt (KNA) – Der emeritierte Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke trauert um die verunglückte Sportlerin Laura Dahlmeier. Hanke sagte am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Ihr tragischer Tod in den Bergen hinterlässt eine große Lücke."
Der an Pfingsten von seinem Bischofsamt zurückgetretene Hanke führte aus: "Laura Dahlmeier war ein Mensch mit großer Ausstrahlung. Nicht allein Können und Ehrgeiz führte sie als Sportlerin zu großen Erfolgen, sondern die Haltung innerer Freude. Das ließ sie ihre sportlichen Aktivitäten spielerisch betreiben. Deshalb konnte sie sich auch vom Biathlon verabschieden und sich den geliebten Bergen und dem Klettern zuwenden. Laura Dahlmeier, die für Freude am Sport stand, fehlt."
Die frühere Biathletin und Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier war am Montag beim Bergsteigen im Karakorum-Gebirge in Pakistan in einen Steinschlag geraten. Laut ihrem Management war sie sofort tot. Rettungs- und Bergungsversuche scheiterten. Dahlmeiers Leichnam wird in dem Gebirge bleiben. Denn niemand solle für sie sein Leben aufs Spiel setzen, verfügte die ehemalige Spitzensportlerin, die aus Garmisch-Partenkirchen stammte. Dahlmeier war staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin und aktives Mitglied der Bergwacht. Am 22. August wäre sie 32 Jahre alt geworden.
"Ich stürzte hinab"
Der emeritierte Bischof Hanke (71) ist selbst passionierter Kletterer. Als solcher kennt er aus eigenem Erleben die Gefahren dieses Sports. So berichtete er einmal davon, wie ein Seil ihn beim Klettern vor einem Unglück bewahrt habe. Er habe den Halt verloren. "Verzweifelt versuchte ich mich irgendwo festzuhalten, aber es war zu spät, ich stürzte hinab. Gott sei Dank nur wenige Meter, denn das Seil, an dem ich noch hing, stoppte den Sturz."
Zum Klettern dürfte Hanke bald wieder reichlich Gelegenheit haben: Nach seinem jüngst erfolgten Abschied als Bischof von Eichstätt wird er im Herbst in die Berge ziehen. Er will im Allgäu im Bistum Augsburg als einfacher Pater seelsorgerisch tätig sein.