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Arbeiter-Samariter-Bund gegen Pflicht zur Pflegezusatzversicherung

Berlin (KNA) – Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist gegen die Einführung einer privaten Vorsorgesäule für den Pflegefall, mahnt aber strukturelle Reformen bei der sozialen Pflegeversicherung an. Die Kostenexplosion bei den Eigenanteilen für die Heimunterbringung zeige, dass man dringend eine grundlegende Reform des Pflegesystems brauche, sagte ASB-Hauptgeschäftsführer Uwe Martin Fichtmüller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

"Der ASB setzt sich deshalb seit Langem für eine solidarische Pflegevollversicherung ein. Halbherzige Lösungen sowie die Einführung einer verpflichtenden Pflegezusatzversicherung, über die derzeit diskutiert wird, lehnt der ASB entschieden ab", so Fichtmüller.

 

Eine von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) ins Leben gerufene Kommission soll Reformen für die Pflegeversicherung erarbeiten. Auch das Prüfen einer privaten Pflegezusatzversicherung ist Teil der Arbeitsaufträge an die Kommission.

 

Pflegebedürftige schützen

 

Fichtmüller forderte die Politik auf, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, bis eine große Reform umgesetzt sei. Dazu gehöre eine gesetzliche Begrenzung der Eigenanteile, um Pflegebedürftige vor weiteren Belastungen zu schützen. "Wir dürfen die Menschen nicht im Stich lassen, die bereits jetzt an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten stoßen", sagte der ASB-Chef.

 

Auch die steigenden Kosten bei gleichzeitig wachsender Bedeutung der häuslichen Pflege dürften nicht übersehen werden. "Der ASB fordert deshalb dringend eine Einbeziehung der Verbände in die Bund-Länder-Kommission", erklärte Fichtmüller mit Blick auf die Warken-Kommission.