Balderschwang/Eichstätt (KNA) – Dompropst Alfred Rottler rechnet im Frühjahr 2026 mit einem neuen Bischof für das Bistum Eichstätt. Das sagte der Diözesanadministrator am Montag im katholischen "Radio Horeb". Der 68-Jährige leitet derzeit übergangsweise das Bistum. Von seiner Wahl zum Diözesanadministrator sei er "nicht ganz so überrascht" gewesen - das habe sich abgezeichnet, sagte Rottler. Anders sei das beim Rücktritt von Bischof Gregor Maria Hanke gewesen. Der habe zwar immer anklingen lassen, dass er nicht bis zu seinem 75. Geburtstag mache, "aber dass es jetzt so plötzlich und so schnell geht - da war ich total überrascht".
Der Diözesanadministrator leitet in der bischofslosen Zeit das Bistum - mit fast allen Befugnissen. Einschränkungen gebe es bei Priester- oder Altarweihen, erklärt Rottler. Außerdem dürfe er keine einschneidenden Maßnahmen ergreifen, wie etwa eine neue Pastoralraumplanung.
Wie geht es weiter im Bistum?
Rottler erklärte, das Domkapitel habe die Gläubigen einbezogen, indem es die Gremien um ein Bischofsprofil bat. "Welche Eigenschaften braucht er, welches Profil braucht er?", erklärte Rottler. In dem Zusammenhang hätten die Gremien auch Namen von aus ihrer Sicht geeigneten Priestern nennen können.
Dann schicke das Domkapitel eine Liste mit Wunschkandidaten an den päpstlichen Botschafter in Deutschland. Nuntius Nikola Eterović erhalte auch von anderen bayerischen Bischöfen solche Listen und könne selbst Kandidaten vorschlagen. Seine Aufgabe sei es, eine Dreierliste mit Vorschlägen an die Bischofskongregation in Rom zu schicken. Diese werde in Rom geprüft und Papst Leo XIV. treffe die endgültige Entscheidung, so Rottler.
Was Eichstätt sich wünscht
"In unserem Fall kam ganz oft der Wunsch nach einer synodalen Arbeitsweise", sagt der Diözesanadministrator. Außerdem solle es mit einem neuen Bischof einen Neuanfang geben und man solle mit originellen Ansätzen versuchen, die Menschen für den Glauben zu begeistern.
"Ich denke, dass ein neuer Bischof zunächst einmal zuhören muss, um einen Einblick ins Bistum zu gewinnen", sagte Rottler. Dann solle er die Verantwortlichen "für einen Neuaufbruch ins Boot bringen", meint er. Das könne man gut mit einem Zug vergleichen: "Der Zug braucht eine Lokomotive."