Kronach (hs) – Mit der Dank- und Bitt-Prozession gedenkt man in Kronach der Rettung vor den Wirren des Dreißigjährigen Krieges und der erfolgreichen Abwehr der schwedischen Belagerung. Als nördlichstes Bollwerk des Bistums Bamberg oftmals angegriffen, stand Kronach 1634 einer Übermacht an Angreifern gegenüber. Als die Männer vom Kampf ermüdet aufgeben wollten, schlug die Stunde der tatkräftigen Frauen. Bewaffnet mit Pflastersteinen und kochendem Wasser aus den Brauhäusern verteidigten sie ihre Stadt und schlugen sie die Gegner couragiert in die Flucht. Jahr für Jahr lösen die Kronacher seitdem ihr damals gegebenes Versprechen ein und machen den Sonntag nach Fronleichnam zum „Schwedensonntag“. In Würdigung der tapferen Frauen schreiten noch heute die Frauen vor dem Allerheiligsten – so wie bei der allerersten Prozession 1634. Sehr stolz ist man auf die Aufnahme der Schwedenprozession in das Bayerische Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes.
Den Schwedensonntag feiere man, um daran zu erinnern, dass die Stadt überlebt habe und wovon die Bürger vielleicht verschont geblieben seien, bekundete Stadtpfarrer Albert Müller beim Fest-Gottesdienst, den er gemeinsam mit Kaplan Sebastian Heim in der Stadtpfarrkirche zelebrierte. Glücklicherweise seien diese schlimmen Zeiten in Kronach vorbei. Umso irritierender sei es, dass es jetzt an anderen Stellen der Erde Ähnliches gebe – also, dass sich Menschen einander bekriegten. Der festliche Zug hinauf zur Festung sei daher insbesondere auch Bitte für ein friedliches Miteinander – für uns und die ganze Welt!
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 28/2025