Castel Gandolfo (KNA) – Papst Leo XIV. hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in seiner Sommerresidenz in Castel Gandolfo empfangen. Das teilte der Vatikan am Mittwoch zunächst ohne nähere Angaben mit.
Zuletzt hatten die beiden sich am 18. Mai persönlich im Vatikan getroffen. Selenskyj war der erste Staatsgast Leos XIV. nach dessen Amtseinführung. Wenige Tage davor hatte der ukrainische Präsident ebenfalls als erster Regierungschef ein Telefonat mit dem am 8. Mai gewählten Kirchenoberhaupt geführt.
Papst Leo XIV. bot Mitte Mai den Vatikan als Verhandlungsort für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg an. Russlands Außenminister Sergej Lawrow lehnte dies jedoch ab. Ende Juni empfing Leo XIV. eine ukrainische Pilgergruppe in Rom und versicherte sie seiner Verbundenheit angesichts der Kriegsleiden. Selenskyj dankte dafür in einer Mitteilung.
Zeichen der Nähe zur Ukraine
Beobachter deuten die Gesten des Papstes während seiner ersten zwei Monaten im Amt als demonstrative Zeichen der Nähe zu dem von Russland angegriffenen Land. Sein Vorgänger Papst Franziskus (2013-2025) hatte hingegen lange versucht, einen neutralen Kurs zwischen Russland und der Ukraine zu halten. Der vom früheren Papst eingesetzte Sondergesandte Kardinal Matteo Zuppi konnte außer beim wechselseitigen Gefangenenaustausch wenig erreichen.