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Vorbild für Weiterentwicklung von Klöstern

Rüdesheim (epd) – Sie halten das Andenken an die berühmte Heilige lebendig: Die Benediktinerinnen von St. Hildegard bei Rüdesheim. Das Kloster wurde vor 125 Jahren gegründet und ist für seine Zukunftsplanung als ein Nationales Projekt des Städtebaus ausgewählt.

 

Am Morgen des 2. Juli 1900 zieht eine Prozession von etwa 100 Priestern und Tausenden Gläubigen von der Wallfahrtskirche St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen durch die Weinberge. Oben am Hang des Rheintals wird der Grundstein gelegt für ein neues Kloster, das die Tradition der Hildegard von Bingen fortführen soll.

 

„Vielleicht regt sich hie und da der Einwand, dass eine solche Gründung unzweckmäßig oder doch unzeitgemäß sei“, sagt der Festprediger Odilo Wolff, Prior der Abtei Emmaus in Prag. Er entgegnet selbst: „Glaube lehrt die Erde verstehen und den Himmel erkennen, die Zeit beurteilen und die Ewigkeit begreifen. So wird dieses Kloster eine Schatzkammer werden für das ganze Land.“ Im September 1904 ziehen die ersten 15 Benediktinerinnen aus Prag in das neue Kloster St. Hildegard ein.

 

Neugründung

 

Die Nonnen knüpften an ein knappes Jahrtausend klösterlichen Lebens in der Region an. Es hatte sich im Umfeld der auf der anderen Rheinseite lebenden Hildegard von Bingen (um 1098-1179) angesiedelt, die Papst Benedikt 2012 heiliggesprochen und zur Kirchenlehrerin erhoben hat. Das 1148 gegründete Kloster in Eibingen war im Zuge der Säkularisation 1803 aufgehoben worden. Es war Fürst Karl zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1834-1921), der den Plan einer Klosterneugründung fasste und das Geld dafür bereitstellte.

 

Der Architekt Ludger Rincklake (1851-1927) aus Münster, Benediktiner in Maria Laach, entwarf den Gebäudekomplex um zwei Innenhöfe und die Kirche im neuromanischen Stil. Die Wandmalereien wurden im Stil der Kunstschule der Beuroner Benediktiner, einer Vorläuferin des Jugendstils, ausgeführt.

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 27/2025