Erzbischof em. Ludwig feierte Goldenes Priesterjubiläum am Dreifaltigkeitssonntag in Gößweinstein

Die verbleibende Zeit in gute Beziehungen investieren und das Wort Gottes den Menschen weiterhin nahebringen – diesen Wunsch äußerte der emeritierte Erzbischof Dr. Ludwig Schick an seinem
Goldenen Priesterjubiläum. Auch wenn die meiste Zeit zurück liege, bleibe doch noch Zukunft vor ihm, um diesen Auftrag im Namen Christi zu erfüllen.
So, wie an diesem Tag, an dem Schick einfach nur seinen Dienst tun wolle. An dem er die Eucharistie in der Dreifaltigkeits-Basilika am Dreifaltigkeitssonntag in Gößweinstein feierte. Schon lange
war er für diesen Tag zum Gottesdienst im Wallfahrtsort eingeteilt. Eine schöne Fügung, wie er fand, bedeute ihm die Dreifaltigkeit und Gößweinstein doch viel. Denn dieser Tag sei das wichtigste
Fest der Christenheit. „Die heilige Dreifaltigkeit ist Ursprung der Schöpfung und der Menschheit. In jedem von uns lebt der Heilige Geist“. Und Schick betonte: „Im Dreifaltigen Gott findet jeder
Heil und Frieden“.
Hochfest
Mit Schick versammelte sich eine große Zahl Geistlicher um den Altar der Basilika, die Erzbischof Herwig Gössl auch im Namen von „Gastgeber“ Pfarrer Pater Ludwig Mazur OFM zu Beginn des
Gottesdienstes begrüßt hatte. Schon im Vorfeld hatte sich Mazur über die hohe Wertschätzung für Gößweinstein als Gnadenort der Heiligsten Dreifaltigkeit gefreut. Gekommen waren unter anderem auch
Generalvikar Prälat Georg Kestel, Domdekan Dr. Hubertus Schiepek, die Domkapitulare Dr. Norbert Jung, Martin Emge, Dr. Ewald Sauer, Professor Dr. Elmar Koziel, Domvikar Gerd-Richard Neumeier,
Monsignore Georg Holzschuh, sowie Patres aus Gößweinstein.
Auch der bayerische Innenminister Joachim Hermann war mit seiner Frau nach Gößweinstein gekommen, um diesen besonderen Gottesdienst mitzufeiern. Für den musikalischen Rahmen sorgten festliche
Orgelklänge und die Begleitung des Musikvereins Gößweinstein. Der erste Gruß von Erzbischof Herwig Gössl war aber natürlich an den Jubilar gegangen. In seinem priesterlichen Leben sei es ihm
stets wichtig gewesen in der Seelsorge vor Ort zu wirken. Noch immer übernehme der emeritierte Erzbischof so oft als möglich Gottesdienst-Aushilfen, feiere in großen und kleinen Kirchen mit den
Gemeinden die Eucharistie.
Dank
Gössl dankte für die 50 Jahre priesterlichen Dienst. Denn das Jubiläum bedeute: 50 Jahre Gemeinschaft aufzubauen durch die Feier der Eucharistie.
In seiner Predigt warf der emeritierte Erzbischof einen Blick zurück auf sein priesterliches Wirken und dankte dafür, dass der dreifaltige einige Gott ihn angerührt habe. „Ich bin gekommen, damit
sie das Leben haben und es in Fülle haben“. Es sei dieser Satz aus dem Johannesevangelium gewesen, der ihn neugierig gemacht habe. Ursprünglich ein Medizinstudium im Blick, war es der Wunsch den
Menschen zu helfen, der Schick bewegte und noch immer bewegt. Ihm wurde klar: der Mensch ist mehr als Fleisch und Blut, er hat vor allem eine Seele. Und „Ewigkeitswert“. So wünschte er sich nicht
nur ein Leben in Fülle. Er wünschte allen, die er kannte, ein Leben in Fülle.
In all seinen vielen Aufgaben und Funktionen, die der Emeritus im Laufe dieser 50 Jahre inne hatte, als Professor, in Verwaltung und Gericht, in der Gemeinde, der Ökumene oder in der Leitung der
Erzdiözese, immer habe er erfahren und zu vermitteln versucht: „Christus schenkt uns die Fülle des Lebens.“ Es sei ein Gott der Begegnung, der uns als Vater, Sohn und Heiliger Geist in Hoffnung
durch alle Bedrängnis zur Ewigkeit führe.
Hoffnung
Deshalb wolle Schick in den Jahren, die ihm noch geschenkt sind, auch weiterhin Menschen das Wort Gottes nahebringen. Vor dem Sterben habe er keine Angst, weil er die Hoffnung habe, dass ihm dann
die Dreifaltigkeit geoffenbart und geschenkt werde. Brigitte Pich